eFuels als zusätzliches Standbein zur Bekämpfung der Klimakrise
Wenn wir die Klimawende schaffen wollen, dürfen wir nicht nur auf Elektromobilität, sondern müssen verstärkt auch auf eFuels setzen.
Wenn wir die Klimawende schaffen wollen, dürfen wir nicht nur auf Elektromobilität, sondern müssen verstärkt auch auf eFuels setzen.
oecolution austria
07.12.2022
4 min
Die Fakten sprechen eine klare Sprache: Der Verkehrssektor hat in Österreich mit über 95 Prozent den höchsten Anteil fossiler Energieträger.
Fakt ist auch: Die komplette Umstellung des Verkehrssektors auf E-Mobilität ist schlichtweg nicht möglich. Zum einen, weil Batterietechnologien noch nicht für alle Einsatzgebiete vorhanden sind. Zum anderen, weil die Aufbringung von ausreichend Ökostrom im Winter eine Herausforderung darstellt.
Was also tun? Statt nur auf ein Verbot von Verbrennungsmotoren zu setzen, müssen wir Tempo machen und zusätzlich zu einem Ausbau der Öffi-Verbindungen, Fahrradinfrastruktur und der Elektromobilität auch zusätzliche Alternativen fördern und weiterentwickeln.
Das ermöglicht uns neue Perspektiven, wie etwa bei eFuels , einer vielfach unterschätzten Energie-Option. Solche synthetischen Treibstoffe werden aus CO2 und Wasserstoff hergestellt, der mit Hilfe von erneuerbarem Strom aus Wasser erzeugt wird. Sie sind bilanziell klimaneutral herstellbar und lassen sich – im Vergleich zu Strom - leichter über längere Zeiträume speichern. In Anwendungsbereichen wie etwa dem Flugverkehr oder der Hochseeschifffahrt, für die Batterieantriebe aus jetziger Sicht nicht in Frage kommen, sind sie vielversprechende Alternativen. Hier führt kein Weg an klimaneutralen synthetischen Kraftstoffen vorbei.
Das unterstreicht auch eine aktuelle Studie des Energieinstituts der Wirtschaft.
Und sie haben einen weiteren Vorteil: Dank eFuels – in ihrer reinen Form oder zu herkömmlichen Treibstoffen beigemengt – lassen sich auch Bestandsfahrzeuge umweltfreundlicher betreiben. Und das ist wichtig, denn Schätzungen zufolge werden 2030 noch mehr als 80 Prozent der Straßenfahrzeuge mit Verbrennungsmotor ausgestattet sein. Umso mehr gilt dies im globalen Maßstab: Weltweit gibt es 1,5 Milliarden Pkw mit Verbrennungsmotor, und gerade in ärmeren Ländern sind Fahrzeuge oft besonders lange im Einsatz.
Hier werden klimaneutrale Treibstoffe, die die bestehende Lager-, Transport und Betankungs-Infrastruktur nahtlos übernehmen können, einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Elisabeth Zehetner widmet sich in einer neuen Folge von „oeco? Logisch!“ Fragen rund um Verpackungen, Rohstoffe und Abfallmanagement.
Politische Parteien mit dem Anspruch, den »kleinen Mann« zu vertreten, machen verstärkt den Klimaschutz, der unbestritten immer auch eine soziale Frage ist, zum Spielfeld für das populistische Match „Reich gegen Arm“.
Für eine neue Folge von "oeco? Logisch!" hatte Elisabeth Zehetner die renommierte österreichische Journalistin und Autorin Anna Schneider zu Gast.